Einblick in 1000 Jahre bayerischer Adelsgeschichte
Erlebnis und Lernen - das ist die gelungene Kombination, die der Schlossherr, Ortholf Frhr. von Crailsheim, dem interessierten Publikum in seinem Schlossmuseum ermöglicht. Die mittelalterliche Rundburg auf dem Hügel, die bereits 1072 als Edelsitz urkundlich erwähnt wurde, ist ein reines Denkmal der verschiedenen Epochen unserer Geschichte. Von der ursprünglich romanischen, später gotisch erweiterten Schlosskapelle über den Schloss-Innenhof mit den reinen Renaissance-Arkaden, den Rittersaal mit den geheimnisvollen Fresken aus dem 16. Jahrhundert und den Adelsgemächern im reinen Barock-, Rokoko- und Gründerjahre-Stil reicht die Palette bis hin zum Arbeitszimmer des Senior-Schlossherrn aus den 50er Jahren. Während die immer wieder erweiterte Architektur des alten Ansitzes, der unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten hervorragend restauriert wurde, und natürlich der Gang durch die edlen Räume Entspannung versprechen, bleibt ein leichtes Gruseln beim Anblick des Burgverlieses nicht aus: Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts verfügten die Schlossherrn über die Niedere Gerichtsbarkeit - und Übeltäter wurden durch eine Luke von oben in das fensterlose Verlies gelassen, um ihre Strafe im Dunkeln abzusitzen. Ein Besuch in diesem Juwel Bayerns empfiehlt sich auch für Kinder- und Seniorengruppen. Sachdienliche und dem Publikum angemessene Führungen vertiefen den Einblick.